Eritrea

Eritra ist ein Staat im nordöstlichen Afrika. Er grenzt im Nordwesten an den Sudan, im Süden an Äthiopien, im Südosten an Dschibuti und im Nordosten an das Rote Meer.

Das Hochland von Eritrea war das Königreich Medri Bahri mit der Hauptstadt Debarwa, wo der Baher Negash herrschte, und das Tiefland von Eritrea war mehr als 300 Jahre eine osmanische und ägyptische Kolonie mit der Hauptstadt Massawa. Seit 1890 war Eritrea eine italienische Kolonie. Ab 1941 stand das Land unter britischer Verwaltung und war seit 1952 föderativ mit dem damaligen Kaiserreich Abessinien in Personalunion verbunden, ehe es 1961 als Provinz Eritrea des Äthiopischen Kaiserreiches von Haile Selassie zentralistisch eingegliedert wurde. Nach dreißigjährigem Unabhängigkeitskrieg wurde Eritrea 1993 erstmals seit 1961 wieder von Äthiopien unabhängig.

Heute hat das Land eine der Form nach republikanische Verfassung und wird seit der Unabhängigkeit 1993 politisch von der autoritären Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit, die aus der Unabhängigkeitsbewegung der Eritreischen Volksbefreiungsfront hervorgegangen ist, in einem präsidialen Einparteiensystem regiert. Präsident ist seither Isayas Afewerki.

Die Bevölkerungszahl beträgt 2015 6.75 Millionen Menschen. Die größten Städte sind (Berechnung 2012): Asmara 665.000 Einwohner, Assab 99.000 Einwohner, Cheren 80.000 Einwohner, Massaua 52.000 Einwohner, Mendefera 25.000 Einwohner und Barentù 19.000 Einwohner.

In Eritrea gibt es neun größere ethnische Gruppen. Das größte Volk des Landes sind die Tigrinya mit 55 % Anteil. Das zweitgrößte Volk sind die Tigre mit 30 %. Die restlichen Gruppen sind die Saho (4 %), die Bilen (2 %), die Rashaida (2 %), die Kunama (2%) und kleinere Gruppen , Bedscha, Afar oder Nera.

Bezüglich der Religion teilt sich die Bevölkerung Eritreas offiziell zu fast gleichen Teilen in Muslime (Sunniten) und Christen (Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, Protestanten, Katholiken, Orthodoxe) auf.

Die neun Sprachen der neun größten Ethnien gelten formell als gleichberechtigte Nationalsprachen. Diese sind Tigrinisch (2,3 Millionen Sprecher), Tigre (800.000), Afar (300.000), Saho, Kunama, Bedscha, Blin, Nara (je rund 100.000) und Arabisch. Englisch gilt als Arbeitssprache der Regierung. und Italienisch, ein Erbe der Kolonialzeit, wird vor allem von der älteren Bevölkerung verstanden.

Etwa 75 % der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Trotzdem müssen Nahrungsmittel importiert werden, auch weil während des Krieges und darüber hinaus mindestens 300.000 Personen zum Militärdienst eingezogen waren und daher Arbeitskräfte in der Landwirtschaft und anderen Wirtschaftsbereichen fehlten. Das Hauptanbaugebiet ist das westliche Tiefland und das Hochland. Angebaut werden vor allem Getreide, Baumwolle, Mais, diverse Gemüsesorten sowie auch eine Vielzahl an verschiedenen Obstsorten.

Eritrea verfügt über Bodenschätze wie Gold, Silber, Kupfer, Schwefel, Nickel, Pottasche, Marmor, Zink und Eisen. Salz wird in großem Umfang produziert. Diese Rohstoffe fördert Eritrea schon seit längerer Zeit für den weltweiten Export.

Es gibt Zement-, Textil- und Nahrungsmittelindustrie, darunter mehrere Brauereiunternehmen, Alkohol- und Weinproduktion. Eritrea verfügt über eine Vielzahl von Ersatzteil- und Möbelunternehmen. Seit einigen Jahren werden in der eritreischen Industriestadt Dekemhare Busse, Transport-, Reinigungs- und Müllwagen von dem eritreischen Unternehmen Tesinma produziert.